Strom & Wasser

Auf einem Wagenplatz oder im Wagen kommt der Strom nicht einfach aus der Steckdose und das Wasser nicht ohne weiteres einfach so aus dem Wasserhahn. Auch kann das Abwasser aus dem Klo nicht einfach in der Kanalisation verschwinden. Im Folgenden haben wir mögliche Ideen gesammelt uns diesen “Herausforderungen” zu stellen.

Strom
Wir wollen unseren Strom hauptsächlich aus Sonnenenergie (Photovoltaik) beziehen, um möglichst autark und flexibel leben zu können. Ein 12 Volt Stromkreislauf kann bereits recht günstig mit einer 100Ah (Amperestunden) Batterie und einem 130 Wattpeak Solarpanel (das Panel liefert als maximal bei hoher Sonneneinstrahlung 130W Leistung) funktionieren. Damit kann zum Beispiel elektrisches Licht, eine Wasserpumpe oder im Sommer ein kleiner Kühlschrank betrieben und ein Laptop oder Handy geladen werden. Durch die Nutzung von Sonnenenergie und die Speicherung sind wir nicht mehr abhängig von den großen Stromkonzernen und sind durch die Nutzung regenerativer Energien auch ökologischer.

Heizen
Wir heizen unsere Wägen mit Holz. Heizen mit Holz ist günstig und -richtig gemacht- sogar sehr umweltfreundlich. Bei der Verbrennung entsteht genau so viel CO2 wie der Baum zu vor aus der Umwelt gespeichert hat. Es muss also nur genug Wald nachgepflanzt werden. Auch entsteht nur in den ersten 10 Minuten etwas Rauch im Kamin, der sich aber bei Erreichen der Betriebstemperatur verflüchtigt. Beim falschen Anfeuern eines Holzofens, oder beim Verwenden von falschen Brennmateriealien, raucht der Ofen ebenfalls, verbrennt also nicht sauber. Dies kann man einfach verhindern. Selbstverständlich darf man nur rohes Holz mit einer Restfeuchte von unter 20% benutzen. Lackiertes oder behandeltes Holz gehört auf dem Restmüll.

Kochen
Wir kochen mit Propangas, was auch in Wohnungen eine beliebte Praxis ist und häufig vorkommt.

Abfall
Da der Wohnraum in einem Wagen etwas begrenzt ist, gehört die Umwelt auch mehr mit zum alltäglichem Leben als in einer Wohnung. Wenn die Möglichkeit für einen Garten besteht, können Bioabfälle selber recycelt werden und auf dem Komposthaufen zu Humus werden. Ansonsten gehört der Müll, natürlich getrennt, in die Mülltonne.

Trinkwasser
Wenn es auf einem Grundstück schon einen Wasseranschluss gibt, ist das natürlich am bequemsten. Sonst kann Trinkwasser auch selbst von woanders organisiert werden, durch Wasserkanister oder größeren Trinkwasseranhänger.

Abwasser
Falls keine Abwasserleitung vorhanden ist, wäre es eine -aufwändige- Möglichkeit eine neue Leitung zu legen. Eine andere Möglichkeit wäre das Abwasser in einem Tank zu sammeln und abpumpen zu lassen. Alternativ gibt es auch ein Konzept einer naturnahen Abwasserreinigung, nämlich eine Pflanzenkläranlage. Eine Pflanzenkläranlagen besteht aus einem geschlossenen Wasserkreislauf. Es ist vergleichbar mit einem Stück Schilfgürtel eines Gewässers und besteht aus Sand und Schilf. Mikroorganismen die an jedem Sandkorn sind, reinigen das Abwasser. Um Geruchsbildung zu vermeiden, wird schubweise bewässert und durch ein Belüftungsrohr kommt Sauerstoff in die Anlage. Die Anlage kann beispielsweise aus einem zwei-Kammern-System bestehen, bei dem zwei 200 Liter-Tonnen miteinander verbunden werden. Salze, Schwermetale, etc. sind mittel- und schwerabbaubare Stoffe, die nicht abgebaut werden können. Durch die Zugabe von effektiven Mikroorganismen, kann der Reinigungsprozess erleichtert werden. Wichtig für eine Pflanzenkläranlage ist die Trennung von Schwarzwasser (dem Abwasser der Toilette) und Grauwasser (dem Abwasser der Dusche, dem Abwasch etc.). Mit der Nutzung einer Komposttoilette (siehe unten) werden Fäkalien getrennt und kompostiert. Das Grauwasser kann so einfacher und energiesparender aufbereitet werden.

Komposttoilette vs Wassertoilette
Komposttoilette:
Eine Komposttoilette ist nicht mit einem Plumpsklo oder mit einer Latrine zu verwechseln, welche beinahe immer im anaeroben (luftlosen) Bereich sind und für Gestank und Krankheiten sorgen. Eine Kompost-Toilette soll ähnlich wie ein Komposthaufen arbeiten und für Abtötung pathogener Keime sorgen. Ausreichend organisches Einstreumaterial sorgt für ein luftiges Gemisch. Die Komposttoilette ist 100% Geruchsfrei. Ein sehr gutes Einstreumaterial ist Holzkohlenstaub, oder Sägespäne -so kann ein hochwertiger Dünger gewonnen werden, denn Holzkohlenstaub ist ein idealer Langzeitnährstoffspeicher. Wichtig im Kompostklo ist eine gute Luftzirkulation, welche mit einem Solarkamin unterstützt werden kann. Die Trenntoilette, oder auch Trockentrenntoilette, ist eine Komposttoilette mit Urintrennung. Darin besteht auch schon der einzige Unterschied zur Komposttoilette, bei der alles zusammen in einem Behälter aufgefangen wird. Durch diese Bauform wird Festes von Flüssigem getrennt und ist in der Konsequenz einfach zu behandeln. Die Trennung bedingt eine stofflich umweltfreundlichere Handhabung und schließt Geruchbildung nahezu aus. 33% des kostbaren Trinkwassers, das wir tagtäglich verbrauchen, spülen wir die Toilette hinunter. Das sind je nach Modernität der Klospülung immerhin zwischen 30 und 50 Liter! Die Komposttoilette kommt komplett ohne Wasser aus und überzeugt durch Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit, denn sie produziert Humus, ein nützliches Endprodukt für die Erde. Zusätzlich wird die Hygiene bei der Komposttoilette nicht vernachlässigt und sie ist vergleichsweise geruchsarm.
Wassertoilette:
Die Spültoilette benötigt einen Wasseranschluss und Abwasseranschluss.
Wenn ein Abwasseranschluss nicht vorhanden ist, muss eine geprüfte Abwassersammelgrube gebaut werden, welche nachweislich regelmäßig von einem Unternehmen geleert werden muss. Das Abwasser ist hochgradig gefährlich für die Umwelt und vor allem für das Grundwasser.